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Besuch des 11. Jahrgangs im KZ Moringen 2017

    Moringen: Jugendmaßregelvollzugszentrum und Gedenkstätte heute – Jugendkonzentrationslager gestern


    Gegen das Vergessen: Die 11a in Moringen

    Am 22.03.2017 haben wir, die 11a und Frau Jäger-Janus, gemeinsam mit der 10b und Herrn Klaiber, einen Tagesausflug nach Moringen, Kleinstadt in Südniedersachsen, zu einem ehemaligen Konzentrationslager, mit heutiger KZ-Gedenkstätte, und heutigem Jugendmaßregelvollzugszentrum gemacht. Das Besondere dort ist, dass die Bewohner Moringens die Existenz des Konzentrationslagers bis in die Mitte der 80er Jahre verleugnet haben, obwohl der Standort im Zentrum der Stadt lag.

    Man nutzte das damals (1933) bereits vorhandenen Werkhaus anfangs als Männerkonzentrationslager (ab April 1933), später als Frauenlager (1933-39) und dann (1940-45) wurden die Gebäude als „Jugendschutzlager“ (Jugendkonzentrationslager) deklariert. Nach dem Krieg dienten die Gebäude als DP-Camp (1945-51). Das Land Niedersachsen übernahm die Gebäude und nutzt sie heute als Maßregelvollzugszentrum.

    Wir, die 11 a, nahmen an einer informativen Führung mit der lockeren und coolen Frau Schmidthals, Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte, durch die Stadt und ihre Gedenkorte, darunter der Friedhof, auf dem u.a. Jugendliche aus dem Lager begraben sind, teil. Beendet wurde der Rundgang mit der Betrachtung einer 1986 angebrachten Gedenktafel für alle Verstorbenen, die in der NS-Zeit in Moringen gelitten hatten. Diese sorgte jedoch damals für Protest, da die Bewohner immer noch nicht zugeben wollten, dass in Moringen ein Konzentrationslager betrieben worden war.

    Zwei Dokumentarfilme, u. a. Erfahrungsberichte der Inhaftierten, hinterließen einen bleibenden Eindruck. Unvorstellbar für uns heute war dabei die völlige Willkür der Gründe zur Inhaftierung (z. B. Hören von Swingmusik).

    Zusammenfassend empfanden wir die Exkursion als sehr lehrreich, gerade auch im Hinblick auf das Semesterthema „Erinnerungskultur“, aber auch sehr bewegend.